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Das erste Jahr Selbstständigkeit

Ich hatte meinen Job im Online Marketing gekündigt und wollte frei sein. Ich hatte die ersten Aufträge, aber es fühlt sich nicht 100 Prozent richtig an. Kennst du das, wenn du dir etwas vorgestellt hast, und es doch ganz anders kommt?

Es war eine Reise von ersten Erfahrungen im Agenturleben, über meine Zeit im öffentlichen Dienst bis hin zum Akzeptieren meiner Berufung.  Ich dachte lange, irgendwas stimmt mit mir nicht. Wieso machte mich die Arbeit als Angestellte nicht glücklich? Wieso fühlte ich mich nicht erfüllt? Von allen Seiten redete man mir ein, dass ich stolz sein könne, einen so sicheren Job zu haben. So gut bezahlt zu werden. Aber ich wollte mehr. Ich war schon immer ein kleiner Rebell und tat mich schwer, mich in bestehende Systeme zu fügen. Und so wuchs mit jedem Tag meiner jungen Karriere der Plan, etwas zu verändern.

Ich hatte meinen Job im Online Marketing gekündigt und wollte frei sein. Ich hatte die ersten Aufträge, aber es fühlt sich nicht 100 Prozent richtig an. Kennst du das, wenn du dir etwas vorgestellt hast, und es doch ganz anders kommt?

Heute weiß ich, dass es damals noch zu früh für mich war. Das Schicksal nahm mich an die Hand, und so begann ich im Januar 2019 eine weitere Anstellung. Nebenberuflich war ich weiterhin selbstständig und die Aufträge wurden immer mehr. Meine Festanstellung war im Marketing, aber dieses mal im öffentlichen Dienst. Und wie das Leben so spielt, wurde mein Jahr durch mehrere Erkrankungen zu dem schwersten meines Lebens. Und es zeigte mir so klar wie nie: ich muss das tun, was ich liebe! Das Leben ist zu kurz, um Kompromisse einzugehen. Mein Körper wehrte sich dagegen, dass ich mein Leben lang angestellt arbeitete.

Die Krankheitsphase machte mir klar, dass ich einen Schritt zurück gehen muss. Dass ich mich auf meinen Körper konzentrieren muss und auf das, was er braucht. Und so ging ich Ende Dezember in die Vollzeit Selbstständigkeit.

Falls es euch ähnlich geht, und ihr mit dem Schritt in die Selbstständigkeit liebäugelt:

Meine Erfahrungen und Tipps für die erste Zeit in der Selbstständigkeit

1. Wirf deine Perfektion über Board

Natürlich gehört Vorbereitung dazu, wenn du dich selbstständig machen möchtest. Bei all den Fragezeichen und Todos im Kopf, würdest du aber nie anfangen, deinen Traum zu leben! Mach dir eine Liste mit Dingen, die wirklich relevant sind, bevor du dich selbstständig machst. Was ist dein Plan B?

Wie lange kannst du im Notfall ohne Einkommen überbrücken?

Welche Zielgruppe fokussierst du?

Und dann: Fang an! Viele Selbstständige sind erst einmal (wie ich) eine Zeit lang nebenberuflich selbstständig. Das ist perfekt, um dich ranzutasten. Du musst den Sprung nicht unbedingt ins kalte Wasser machen, das lauwarme reicht auch 🙂

2. Mach dein Ding!

Menschen haben die Angewohnheit, dir ihre Meinung auch ungefragt zu sagen. Und vor der Selbstständigkeit war das zumindest bei mir etwas, das mich sehr oft aus der Bahn geworfen hat. In meinem Umfeld waren mindestens 70 Prozent der Personen, mit denen ich über die Selbstständigkeit gesprochen hab, dagegen. Einfach so. Aus ihrer eigenen Einstellung heraus. Das tat weh und hat mich verletzt. Für viele Menschen ist eine Festanstellung im öffentlichen Dienst der Hauptgewinn. Ein sicheres Einkommen, und das bis zur Rente.

…Welche Rente?!

Wenn ich ein Learning im letzten Jahr hatte, dann: Lass dich nicht abbringen. Lass die Kritik und Zweifel in deinem nahen Umfeld nicht an dich ran. Niemand kann dir deine Entscheidung und dein Leben abnehmen. Es gibt Menschen, die sind für die Selbstständigkeit geschaffen, andere nicht. Und das ist in Ordnung.

3. Fehler sind okay!

Du wirst scheitern und Fehler machen. Das ist menschlich und gerade am Anfang gibt es so viele Stolpersteine. Kundenkommunikation, Steuern, Mails, Verträge, Rechnungen, Website…. es gibt so viele Dinge, um du dich kümmern musst, die neu für dich sind.

Lass Fehler zu. Lerne daraus. Und steh wieder auf. Fehler machen dich besser und stärker.

4. Alles selbst machen? Lerne zu delegieren.

Ein Schritt, der früher oder später im Unternehmertum auf dich zukommt: lerne abzugeben. Lerne, anderen zu vertrauen, ihre Arbeit gut zu machen. Bei mir stand sehr schnell fest, dass ich Grafikleistungen nicht alleine stemmen kann. Ich tastete mich langsam ran und habe aktuell ein Pool an Grafikern, denen ich vertraue, und mit denen ich sehr gerne zusammen arbeite.

Denn: du musst nicht in allen Dingen ein Profi sein! Zu delegieren bedeutet auch, mehr Zeit für wichtige Dinge zu haben, auf du dich konzentrieren kannst. Schaufel dir deine Zeit frei, dort, wo es sein muss.

5. Selbst und ständig

Besonders in der Anfangsphase in der Selbstständigkeit wirst du (vermutlich) unkontrolliert viel arbeiten. Das, was anfällt, wird erledigt. Egal ob Sonntag oder Montag ist. Du fängst an und hörst erst wieder auf, wenn du fertig bist? Das geht eine Zeit lang gut, auf Dauer benötigst du aber einen Plan, um dich nicht zu überarbeiten.

Die Selbstständigkeit ist zum Thema Zeitmanagement ein großes Learning. Baue dir Routinen auf, beobachte, wann du fokussiert arbeitest, und wann du nur am PC sitzt, weil du es aus deiner Festanstellung so kanntest.

Ich ertappe mich manchmal dabei, dass ich die Zeit am Laptop nicht fokussiert und effizient verbringe, und mehrere Dinge gleichzeitig mache. Mach dir Todo Listen, und arbeite sie je nach Priorität nacheinander ab. Und mach Feierabend, wenn dein Körper Pause braucht.

6. Nutze Tools

Im ersten Jahr der Selbstständigkeit wirst du viele Tools ausprobieren und ich kann dir sehr empfehlen, dir für elementare Tätigkeiten Tools und Programme zuzulegen, die dir die Arbeit erleichtern.

Wenn dich dieses Thema interessiert, lass es mich wissen!

Ich nutze Tools für die Steuervoranmeldung, für meine Social-Media-Pläne und für die Rechnungserstellung sowie für Grafikerstellungen.

Du suchst noch ein Tool für deine Buchhaltung? Ich kann dir Lexoffice sehr ans Herz legen – es ist im ersten Jahr sogar kostenlos. Es lässt sich perfekt mit Kontist verknüpfen – ein kostenloses Konto, in dem deine Einnahmen direkt mit Lexoffice registriert werden und Steuern und Abgaben separat abgelegt werden. So gibt es keine böse Überraschung 🙂

Über diesen Link bekommen wir beiden 50 Euro, wenn du dich registrierst: https://kontist.com/r/monaB6L

Meine Liste könnte noch endlos weitergehen – lass mich wissen, falls dir dieser Erfahrungsbericht geholfen hat und was dich zum Thema Selbstständigkeit interessiert! 🙂

Business

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3/06/2020

POSTED

Das erste Jahr Selbstständigkeit